Vorurteile im Kopf

17. Mai 2025

Im Ergänzungsfach Psychologie/Pädagogik auf Englisch haben wir einen Test gemacht. Er zeigt, wie tief Stereotype in unserem Denken verankert sind, selbst wenn wir das gar nicht bewusst wahrnehmen. Was ich dabei über das implizite Denken/Handeln des Menschen gelernt habe, hat mich überrascht.

Ein Bild von Googel zu "Stereoypes":https://njbia.org/breaking-down-generational-stereotypes-in-the-workplace/

Ein Test, der mehr zeigt als man denkt

Im Ergänzungsfach PPe (Psychologie/Pädagogik auf Englisch) haben wir im Unterricht über Stereotypen gesprochen. Dazu hat unsere Lehrerin mit uns ein Experiment gemacht: den sogenannten Race IAT Test von der Universität Harvard. Danach sollten wir in Gruppen eine Präsentation über den Test und unsere Ergebnisse vorbereiten.

Der IAT ist ein psychologischer Test. Er zeigt, wie wir bestimmte Dinge im Kopf miteinander verbinden oft ganz automatisch, ohne dass wir es merken. Beim Race IAT geht es darum, ob Menschen schneller „weisse Gesichter + gute Wörter“ oder „schwarze Gesichter + gute Wörter“ zuordnen können. Der Test zeigt nicht ob man rassistisch ist, sondern ob man unbewusste Vorurteile hat. Solche inneren Bilder nennt man Stereotypen.

Stereotypen entstehen durch viele Dinge: durch die Gesellschaft, durch Medien oder durch unsere Erziehung. Jeder Mensch hat solche Bilder im Kopf. Das ist nicht immer schlimm, aber es ist wichtig sie zu erkennen.

Im Unterricht haben wir auch darüber gesprochen warum manche Menschen stärker an solchen Vorurteilen festhalten. Eine Erklärung ist, dass Menschen mit einer sogenannten autoritären Persönlichkeit eher in festen Mustern denken. Diese Menschen hatten oft eine sehr strenge Erziehung, in der sie viel bestraft wurden. Sie glauben dann eher an klare Regeln und einfache Unterschiede wie „wir“ und „die anderen“. So entstehen schneller Vorurteile.

Unsere Klasse hat den Race IAT-Test gemacht. Danach haben wir die Ergebnisse besprochen. Einige von uns waren zum Beispiel schneller bei der Kombination „weisse Gesichter + gute Wörter“, andere nicht. Es war spannend, darüber zu reden und zu überlegen, warum das so ist. In unserer Präsentation haben wir diese Ergebnisse erklärt und mit dem Thema Stereotypen verbunden.

Stereotypen in meinem eigenen Leben

Der Test hat mir gezeigt, dass auch ich unbewusste Vorurteile habe, obwohl ich mich selbst als offen und tolerant sehe. Das war für mich überraschend. Ich habe verstanden, dass wirklich jeder Mensch Stereotypen hat. Unser Gehirn möchte die Welt schnell einordnen. Deshalb greifen wir oft auf einfache Bilder und Vorstellungen zurück, die wir irgendwann gelernt haben.

Hier zwei Beispiele aus meinem Leben:

  1. Als ich jünger war, habe ich viele Serien gesehen, in denen die „bösen“ Figuren dunklere Haut hatten oder komisch gesprochen haben. Damals habe ich das nicht hinterfragt. Heute merke ich, dass solche Bilder sich im Kopf verankern.

  2. In der Schule wurde oft gesagt, dass Jungs unordentlicher sind. Ich habe das einfach übernommen. Jetzt merke ich, dass ich manchmal denke, Mädchen seien besser organisiert auch wenn das natürlich nicht immer stimmt. Das ist ein Stereotyp.

Ich habe gemerkt, dass solche Gedanken automatisch passieren. Aber ich kann lernen, diese Gedanken zu hinterfragen. Ich finde, das ist das Wichtigste: Man muss sich selbst besser kennenlernen und ehrlich überlegen, warum man so denkt.

In einer Welt in der viele verschiedene Menschen zusammenleben, ist das sehr wichtig. Niemand ist perfekt. Aber man kann lernen, fairer und offener zu werden, mit anderen und mit sich selbst.

Fazit:
Der IAT-Test war für mich nicht nur ein Schulversuch, sondern auch eine persönliche Erfahrung. Ich habe verstanden, dass Vorurteile oft nicht aus böser Absicht entstehen, sondern weil wir bestimmte Dinge gelernt haben. Aber ich habe auch gelernt, dass ich diese Denkweisen überprüfen kann und das ist der erste Schritt, um offener zu werden.